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Kultur:

 

Aufgaben
Andere Länder - andere Sitten
Sie oder Du?
Finnland vorstellen

 

 

 


Was gilt es zu beachten?

Kultur - Andere Länder - andere Sitten

Nachfolgend ein Artikel zum oben genannten Thema. Wenn Sie den Artikel gelesen haben, können Sie die nachstehende Aufgabe machen. Nach dem Artikel finden Sie auch noch eine Wortliste, die Ihnen helfen wird, den Text zu verstehen.


Eine Finnin in Deutschland

Leena Niemi ist eine Finnin, die seit mehreren Jahren in Deutschland wohnt. Nach dem finnischen Abitur studierte sie an der Universität Köln mit dem Abschluss Diplomkauffrau. Heute arbeitet sie als Verkaufsdirektorin in einem großen finnischen Exportunternehmen und hat Kundenkontakte in ganz Deutschland und einigen osteuropäischen Ländern. Unser deutscher Reporter, Fritz Müller hat sie nach ihren Erfahrungen mit dem Arbeitsleben in Deutschland befragt.

Müller: Eine Frau als Chef ist noch nicht so üblich in Deutschland und Ihre Ansprechpartner sind meistens Männer. Wird man immer "ernst" genommen?

Leena Niemi: Frauen sieht man weniger in hohen Positionen, das stimmt. Frauen mit kleinen Kindern bleiben öfter zu Hause oder arbeiten halbtags. In meiner Tätigkeit habe ich keine Diskriminierung bemerkt und ich glaube auch nicht, dass ich irgendwelche Geschäfte wegen meines Geschlechtes nicht abschließen konnte. Anderseits denke ich, dass wir skandinavischen Frauen einen besonderen Ruf als Karrierefrauen mit hoher Ausbildung haben und sie werden deshalb leichter auch in männlichen Kreisen akzeptiert. Aber das ist nur meine Meinung.

Müller: Ohne gute Deutschkenntnisse lässt es sich schwer in Deutschland arbeiten. Wie kann man sich sprachlich vorbereiten?

Niemi: Erstens braucht man natürlich Grundkenntnisse in Deutsch. Wenn man zum ersten Mal Deutsch in der Praxis benutzt, würde ich einige Sachen besonders gründlich üben: zum Beispiel Zahlwörter, Buchstabieren und Redewendungen am Telefon. Ein guter Tipp ist, dass man anfangs ganz einfach einen Zettel auf dem Schreibtisch hat. Schon nach einigen Wochen kann man die Liste wegwerfen und merkt, dass viele Wendungen automatisiert sind und dass man schon viel besser versteht. Und finnische Landeskunde braucht man auch, weil Finnland trotz der Mitgliedschaft in der EU ziemlich unbekannt ist. Tatsache ist, dass viele Deutsche zum Beispiel die Dominikanische Republik besser kennen als Finnland.

Müller: Welche Rolle spielt denn der Small Talk, der nicht unbedingt die Stärke der Finnen ist?

Niemi: Eine unheimlich wichtige Rolle. Diesen Aspekt muss ich immer wieder hervorheben, wenn ich finnische Praktikanten treffe. Der Small Talk gehört zur deutschsprachigen Kommunikation und das ist wirklich eine Sache des Übens. Small Talk versteht man normalerweise ohne weiters, aber selbst reagieren zu können erfordert Übung und Praxis. Meiner Meinung nach ist Small Talk eines der wichtigsten Themen auch im Sprachunterricht. Im Small Talk kann man gut Finnisch und Deutsch vergleichen und feststellen, dass viele Wendungen keine Entsprechung im Finnischen haben. Aber das ist ja auch eine Herausforderung! Wenn man selbst ein schweigsamer und schüchterner Finne ist, wird man kein gesprächiger Mensch mit Hilfe einiger gebräuchlicher Wendungen, aber man wirkt garantiert höflicher und der Umgang wird leichter.

Müller: Wie ist es eigentlich mit dem Siezen? Viele Finnen finden es schwierig, die richtigen Anredeformen zu finden.

Niemi: Als Regel gilt: Siezen bei allen neuen Kontakten. Mit einigen Leuten geht man ziemlich schnell zum Du über, mit anderen bleibt man immer beim Sie. Das ist auch bei Kollegen so. Es ist viel üblicher als in Finnland, dass Kollegen einander siezen. Als Finne würde ich abwarten und den Ansprechpartner entscheiden lassen. Als Anredeform braucht man du, ihr oder Sie - die Wahl hängt von vielen Faktoren ab: Alter, Status, Branche, Umgebung usw. Eines möchte ich noch betonen: Wenn mich jemand, den ich schon lange kenne, immer noch siezt, bedeutet diese Anrede auf keinen Fall, dass er mich nicht mag. Einigen Menschen kommt es halt natürlicher vor Sie zu sagen.

Müller: Sie haben auch in Finnland gearbeitet. Sind Ihnen irgendwelche Unterschiede im Berufsleben aufgefallen?

Niemi: Doch. Der Führungsstil ist autoritärer in Deutschland. Man erwartet öfter, dass der Chef Entscheidungen trifft und weniger Eigeninitiative von der Seite des Mitarbeiters. Das hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Teamwork ist auch nicht so verbreitet wie in Finnland. Aber das sind teilweise Verallgemeinerungen.

Müller: Und zum Schluss: Sie kennen bestimmt das Sprichwort "Ordnung muss sein". Haben Sie damit Erfahrungen gemacht?

Niemi (lacht): Eigentlich schon. Ich habe es ziemlich früh gelernt, dass mein Arbeitstisch aufgeräumt sein muss, weil die Unordnung Kollegen irritiert. Wir Finnen denken eher das Gegenteil: Ein leerer Arbeitstisch weist auf Untätigkeit hin.

Müller: Andere Länder, andere Sitten! Vielen Dank für Ihre Tipps, Frau Niemi, und weiterhin alles Gute!

Quelle: Rakkolainen, Tuomiala-Mäkelä, Bürkel 2002. Deutsch im Berufsleben. Edita. Helsinki.

Aufgabe:

Referieren Sie kurz, was Leena Niemi zu folgenden Themen meint:

1. Frau als Chef in Deutschland
2. Deutschkenntnisse
3. Siezen


Wörter -- A - B - D - E - F - G - H - I - K - L - M - R - S - T - U/Ü - V - W

A

 

die Anrede, -n

puhuttelu

der Ansprechpartner

tässä: asiakas, yhteistyökumppani

aufräumen

järjestää, korjata pois

   

B

 

betonen

korostaa, painottaa

   

D

 

die Diplomkauffrau

kauppatieteiden maisteri

die Diskriminierung, -en

syrjintä

   

E

 

entscheiden, entscheidet, entschied, hat entschieden

päättää, tehdä päätös

die Entsprechung, -en

vastine

die Erfahrung, -en

kokemus

erfordern

vaatia

ernst nehmen

ottaa vakavasti

   

F

 

fest/stellen

todeta

der Führungsstil, -e

johtamistyyli

   

G

 

gebräuchlich

yleinen, yleisesti käytetty

das Geschlecht, -er

sukupuoli

gesprächig

puhelias

   

H

 

die Herausforderung, -en

haaste

hervor/heben, hebt, hob,
hat hervorgehoben

korostaa

hin/weisen, weist, wies,
hat hingewiesen (+auf)

viitata

höflich

kohtelias

   

I

 

die Initiative, -n

aloite

   

K

 

der Kreis, -e

piiri

   

L

 

die Landeskunde

maantuntemus

lassen: etw. lässt sich

voidaan

   

M

 

die Mitgliedschaft, -en

jäsenyys

   

R

 

der Ruf

maine

   

S

 

schweigsam

vaitelias, hiljainen

schüchtern

ujo

sich vor/bereiten

valmistautua

der Sprachunterricht

kieltenopetus

die Stärke, -n

vahvuus

   

T

 

die Tätigkeit, -en

toiminta, tehtävä

   

U, Ü

 

das Üben

harjoittelu

üblich

tavallinen, yleinen

der Umgang, -e+

kanssakäyminen

die Umgebung, -en

ympäristö

unheimlich

valtava, suunnaton (puhek.)

der Unterschied, -e

ero

   

V

 

die Verallgemeinerung, -en

yleistys

verbreitet

(laajalle) levinnyt

   

W

 

werfen, wirft, warf, hat geworfen

heittää

die Wendung, -en

sanonta

 

   
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