JYVÄSKYLÄN YLIOPISTON KIELIKESKUS

Privatsphäre

„Ich darf doch mal kurz...“ Mit diesem Satz beginnen atmosphärische Störungen. Wer ins Büro eines Kollegen oder Mitarbeiters stürmt, den Stuhl zu sich heranzieht, sich hinsetzt und lospoltert, brüskiert den anderen und verletzt sein Territorium. Auch im Unternehmen gibt es Schutz-, beziehungsweise Distanzzonen. Das Büro gehört dazu! Egal, ob Chef oder Kollege – Schliff beweist, wer zuerst anklopft; fragt, ob er stört; dann eintritt oder einen späteren Termin anbietet. Mitarbeiter sind keine Sklaven, die Privatsphäre ist deshalb heilig. Auch beim Plausch auf dem Flur oder im Meeting: Im Westen empfinden Menschen eine Distanz von 60 Zentimetern als Intimzone – nur für enge Freunde! Ein Meter ist nahe genug für Geschäftsdialoge, ein bis zwei Meter bei Gruppen. Wer dennoch Gemeinsamkeiten betonen und Vertrauen herstellen will, erreicht das besser, indem er Körperhaltung, Sprechweise und Wortwahl angleicht.

(Quelle: Wirtschaftswoche)