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Lidl in Finnland

 

Texte



Finnland bekommt ein zweites
Flaschenrückgabesystem


Lidl passt sich dem Markt in Finnland an

Lidl hat die Erlaubnis für eigenes Rückgabesystem erhalten

In Finnland entsteht neben dem eigenen, nationalen ein zweites Rückgabesystem für Flaschen. Das erfolgreiche deutsche Lebensmittel-Filialunternehmen Lidl hat die Genehmigung für sein eigenes Rückgabesystem in Finnland erhalten. Das bedeutet, dass man kein Pfand für Lidl-Flaschen bekommt, wenn man sie bei einem anderen Geschäft abgibt, und Lidl nimmt auch keine anderen Flaschen an.

Juha Koponen vom Umweltministerium empfindet die Situation für die normalen Verbraucher als schwierig, aber man sah sich gezwungen, diese Genehmigung zu erteilen, weil eine negative Entscheidung gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen würde. Auch für die Umwelt sind zwei Rückgabesysteme nicht gut. In Finnland liegt die Rückgabe von Pfandflaschen im Moment bei 97-98 %.

Das Umweltministerium hat Lidl beauftragt, bis Ende September die Frage zu lösen, was mit Flaschen von Lidl passiert, die in ein anderes Geschäft gebracht werden. Das Ministerium verpflichtet Lidl fener dazu, Flaschen von anderen Geschäften anzunehmen, aber ohne Pfand. Koponen hofft auf Lösungen ohne größere Probleme. Praktische Probleme gibt es bereits, da es in Finnland ein nationales Verpackungssystem für Flaschen gibt. Da Lidl seine eigenen Produkte mit eigenem Namen auf den finnischen Markt bringen will, kann im Moment nur ein Teil der Automaten die Flaschen von Lidl sortieren.

Lidl äußert sich auch noch nicht dazu, wann es seine Geschäftsfilialen in Finnland eröffnen wird. So ist zwar das Geschäftsgebäude in Jyväskylä fertiggestellt, aber man vermutet, dass Lidl alle Geschäfte in Finnland gleichzeitig eröffnen wird.

Quelle: freie Übersetzung nach Keskisuomalainen; 13.6.2002

 

 

Die deutsche Lebensmitteldiscount-Kette Lidl hat sich vor sieben Jahren aufgemacht, im hohen Norden den finnischen Markt zu erobern. Lidl hat in den ersten Jahren sein Netz an Verkaufsstellen in rasantem Tempo über das ganze land gestreut. Heute verfügt das Unternehmen in Finnland über 130 Filialen und ist inzwischen für viele Finnen gut erreichbar.

Weil aber 5,3 Millionen Finnen nicht unbegrenzt Lebensmittel einkaufen können, sieht sich der Konzern an eine Grenze gekommen und will zukünftig nur noch 2 bis 5 neue Geschäfte pro Jahr eröffnen. Wie Antti Tootola, von Anfang an Geschäftsführer der finnischen Tochtergesellschaft, dem Kymen Sanomat sagte, habe man auch von dem Plan, in die baltischen Länder zu expandieren, Abstand genommen und die für die dort vorgesehenen Geschäfte reservierten Grundstücke verkauft.

Der Konzern musste erkennen, dass der finnische Markt und der finnische Verbraucher ein anderer ist. Finnen sind zum Beispiel stark auf einheimische Produkte orientiert, kaufen gern mit Bankkarte und sind lange Packtische hinter den Kassen gewöhnt. Lidl hat mit den Jahren gelernt, sich den finnischen Verhältnissen anzupassen und wie Tiitola sagt, haben die Finnen zumindest gelernt, ihre Getränke bei Lidl zu kaufen.

Lidl hat die anfängliche Warenpalette von etwa 800 Produkten in seinen Verkaufsstellen in Finnland nahezu verdoppelt und hat heute einen Anteil von etwa fünf Prozent am finnischen Einzelhandel. Die Hoffnung vieler Büger, dass die Marktteilnahme von Lidl zur Absenkung des Niveaus der Lebensmittelpreise generell in Finnland führen würde, hat sich nicht erfüllt.

Quelle: www.finn-land.net; 11. 08. 2009