Bei allen Baumarten außer der Buche hat sich der Kronenzustand verbessert; so waren 36 Prozent der Bäume gegenüber 31 Prozent im Vorjahr ohne Verlichtung.
Der Kronenzustand der Buche hat sich stark verschlechtert, was aber vor allem auf den starken Fruchtbehang zurückzuführen ist. Im Durchschnitt aller Baumarten beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen (Schadstufen zwei bis vier) 27 Prozent (2008: 26), der Anteil ohne Verlichtung 36 Prozent (2008: 31). Die mittlere Kronenverlichtung ist leicht von 20,4 auf 19,7 Prozent zurückgegangen. Als gesund gelten Bäume,
wenn sie maximal zehn Prozent ihrer Blätter oder Nadeln verloren haben.
Ungewöhnlich ist die Häufung von guten Samenjahren der Buche im letzten Jahrzehnt. Da die Fruchtbildung bei der Buche durch die Sommertemperatur des Vorjahres und die Nährstoffversorgung gesteuert wird, ist ein Zusammenhang mit dem Klimawandel und den hohen Stickstoffeinträgen in die Wälder nahe liegend.
Die Wälder reagieren nicht nur sensibel auf den Klimawandel sondern spielen zugleich eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Die deutschen Wälder leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie gehören mit 330 Kubikmetern Holz pro Hektar zu den vorratsreichsten in Europa. In der ober- und unterirdischen Biomasse (Holz, Laub/Nadeln und Wurzeln) speichern sie 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Bezieht man den Waldboden in die Rechnung mit ein, erhöht sich der Kohlenstoffspeicher um beinahe eine weitere Milliarde Tonnen.
Durch die Speicherung von Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten wird diese positive Klimawirkung der Wälder weiter verstärkt. Jeder Kubikmeter Holz enthält etwa 0,3 Tonnen Kohlenstoff, der in Produkten wie Gebäuden oder Möbeln jahrzehntelang gebunden ist. Wenn Holz dabei energieintensive Materialien ersetzt, werden Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion anderer Materialien entstehen, in erheblichem Ausmaß eingespart. Hinzu kommt die energetische Verwendung von Holz, die einen wichtigen Beitrag zur Verringerung fossiler Brennstoffe leistet.
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Bei den Hauptbaumarten ergaben sich folgende Entwicklungen:
Bei der Fichte ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 30 auf 26 Prozent zurückgegangen. Auch die mittlere Kronenverlichtung ging gegenüber dem Vorjahr von 20,8 auf 19,4 Prozent zurück.
Auch die Kiefer hat sich gegenüber dem Vorjahr erholt. Der Anteil deutlicher Kronenverlichtungen beträgt 13 Prozent (2008: 18). Die mittlere Kronenverlichtung ging von 18,9 auf 15,8 Prozent zurück.
Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 52 auf 48 Prozent zurückgegangen. Die mittlere Kronenverlichtung ging ebenfalls zurück, von 28,3 auf 26,5 Prozent.
Bei der Buche stieg der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen innerhalb eines Jahres um 20 Prozentpunkte auf 50 Prozent. Das ist ein ähnlicher Anstieg wie er 2004 als Reaktion auf den trockenen und heißen Sommer 2003 zu verzeichnen war. Die mittlere Kronenverlichtung hat sich von 22,0 auf 27,0 Prozent erhöht.
Wesentlichen Einfluss auf den Kronenzustand der Buche hatte der üppige Behang mit Früchten, den Bucheckern. Die Bildung von Früchten geht bei der Buche zu Lasten der Belaubung. Zudem wurde bei anhaltender Trockenheit und überdurchschnittlichen Temperaturen im August ein Vertrocknen und Abfallen von Blättern beobachtet.
Quelle: nach Waldzustandserhebung 2009; Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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