JYVÄSKYLÄN YLIOPISTON KIELIKESKUS

Esskultur

Wer keine hat, sollte das schleunigst ändern. Denn darüber stolpern die meisten Bewerber. Stichwort Alkohol: Er darf immer abgelehnt werden – auch wenn Sie eingeladen wurden, ohne Angabe von Gründen. Auch der Gastgeber kann Alkohol ausschenken, selbst aber Wasser trinken. Gibt es vor dem Essen einen Aperitif, wird dieser später nicht persönlich an den Tisch getragen – das erledigen Kellner. Im Freundes- oder vertrauten Kollegenkreis wünscht man sich „guten Appetit“. Niemals „Mahlzeit“! Beim Business-Lunch wirkt allerdings leichtes Kopfnicken eleganter. Stichwort Getränke: Die alte Regel „weißes Fleisch – weißer Wein; rotes Fleisch – roter Wein“ ist überholt. Erlaubt ist, was schmeckt. Zum ersten Schluck jedoch fordert allein der Gastgeber auf. Stichwort Serviette: Sie wird ausgebreitet und einmal gefaltet stets auf den Schoß gelegt. Ausnahme: Hummer- oder Krebsessen. Hier darf sie um den Hals gebunden werden. Sollte der Stoff während des Essens versehentlich auf den Boden fallen, bitten Sie das Personal, Ihnen eine neue zu geben. Nicht aufheben! Wer kurz aufstehen muss, legt die Serviette locker zusammen, links neben den Teller (amerikanisch: auf den Stuhl). Der Gastgeber deutet mit derselben Geste an, dass das Essen beendet ist. Bis dahin lassen die Gäste die Serviette auf ihrem Schoß. Und wie Etikette-Trainer sowie die Rodgauer Personalberaterin Elke Krier unisono beklagen, wird die wichtigste Tischmanier bei fast jedem Geschäftsessen verletzt: „Viele Manager reden leider mit vollem Mund!“

(Quelle: Wirschaftswoche)