News in Kürze | 18.05.2010
BILANZ 10/2010
BILANZ-Städte-Ranking 2010
Zug
auf Rang 1 vor Zürich und Luzern. Neu wurde auch ermittelt, welche
Städte am attraktivsten sind für Reiche, Familien, Singles und
Senioren. Der BILANZ-Artikel zum Städte-Ranking erscheint in der
Ausgabe vom 21. Mai.
Zug
bleibt die Nummer eins: Die Stadt belegt im alljährlichen
BILANZ-Städte-Ranking dank exzellenter Noten bei den Kriterien
Arbeitsmarkt, Reichtum, Gesundheit, Sicherheit und Soziales erneut den
Spitzenrang. Die Wirtschaftsmetropole Zürich
liegt auch dieses Jahr auf
dem zweiten Platz. Die Limmatstadt punktet vor allem mit ihrer
Verkehrsanbindung und der Erreichbarkeit, liegt aber auch bei Bildung
und Erziehung weit vorne. Auf dem 3. Rang folgt neu Luzern,
aufgestiegen vom 4. Platz. Die Stadt sammelt besonders beim Tourismus,
Verkehr und Arbeitsmarkt Punkte.
Zum fünften Mal publiziert die BILANZ exklusiv eine Bewertung der 134
Schweizer Gemeinden mit mindestens 10 000 Einwohnern. Erhoben haben die
Analyse mit 107 statischen und dynamischen Faktoren die Experten von
Wüest & Partner, einer der schweizweit grössten Beraterfirmen
für
Immobilien- und Standortfragen.
Neu wurde 2010 auch analysiert, welche Städte für einzelne Zielgruppen
speziell attraktiv sind: für Familien, Singles, Vermögende oder Rentner.
Dabei liegt Zug auch für Familien auf Rang 1, vor Luzern und Zürich.
Am attraktivsten für Singles ist Genf,
gefolgt von Zürich und
Winterthur.
Für Vermögende liegt der beste Wohnsitz in Zug, vor Freienbach
und
Küsnacht
ZH.
Die attraktivsten Orte für Senioren sind Lugano,
Locarno
(auf Französisch) und Solothurn.
Zur Methodik
Dieses Jahr wurde der Vergleich mit zusätzlichem Datenmaterial und
neuen Kriterien wie «Bildung und Erziehung» oder «Gesundheit,
Sicherheit und Soziales» ergänzt. Damit stützt sich das Städte-Ranking
2010 breiter ab: Faktoren wie Steuerbelastung oder Baudynamik werden
ausgeglichen durch Kriterien, welche die allgemeine Lebensqualität
erfassen.
Die neue Methodik hat zu Verschiebungen geführt. Die Grossstädte etwa
haben gewonnen, weil die Steuerbelastung nicht mehr so stark ins
Gewicht fällt. Luzern, Bern, Basel, St. Gallen oder Winterthur sind
aufgestiegen. Aber auch kleinere Ortschaften wie Affoltern am Albis
oder Kloten haben sich deutlich verbessert. Gemeinden in
steuergünstigen Kantonen haben tendenziell verloren. Freienbach SZ etwa
ist vom 3. Rang im vergangenen Jahr auf Platz 21 zurückgefallen.
So wird in der Kategorie Arbeitsmarkt die Branchenattraktivität
mitberücksichtigt, in die Kategorie Dynamik die Kosten der
Baubewilligung mit aufgenommen, bei der Kategorie Reichtum auch die
Ungleichheit der Einkommen gemessen, bei der Kategorie Verkehr nicht
nur die Öffentlichen, sondern auch der motorisierte Individualverkehr
miteinbezogen und bei der Kategorie Zentralität zudem nach
Erreichbarkeit von internationalen und nationalen Flughäfen
differenziert. Stark erweitert bzw. neu eingeführt wurden die
Kategorien Erholung, Kultur & Freizeit sowie Gesundheit,
Sicherheit
& Soziales sowie Bildung & Erziehung. Dabei spielt die
Erreichbarkeit von Seen, Flüssen und Grünflächen, Universitäten und
Schulen sowie Spitälern eine Rolle.
Bewertet wurden alle Schweizer Gemeinden mit über 10’000 Einwohnern
anhand von 107 statischen oder dynamischen Faktoren. Der Gesamtrang
einer Stadt ergibt sich aus dem Durchschnitt aller Kategorien.
Arbeitsmarkt: Aktuelle Arbeitslosenquote
(2009). Veränderung
Arbeitslosenquote über vier Jahre (2005-2009). Beschäftigtenquote
(Anzahl Vollzeitstellen im zweiten und dritten Sektor pro Einwohner;
2008) und deren Veränderung (2002-2008). Anteil der Beschäftigten im
dritten Sektor (2008). Attraktivität der angesiedelten Branchen,
Diversifikation dieser Branchen, auch nach Beschäftigten (2008).
Netto-Firmenzuzüge, -gründungen, -wegzüge und -liquidationen in den
letzten beiden Jahren (2008-2009) und im Verhältnis zu allen
Beschäftigten.
Bildung & Erziehung: Kommunale
Ausgaben für Bildung pro
Einwohner (2006). Klassengröße der Primar- und Sekundarstufe I (2008).
Anzahl der Kindergärten pro 1’000 Kinder pro Kanton (2008). Anzahl
Fachhochschulabschlüsse (gewichtet nach Art des Abschlusses) pro
Bevölkerung und Kanton (2008). Anzahl Universitätsabschlüsse (gewichtet
nach Art des Abschlusses) pro Bevölkerung und Kanton (2008). Private
Schulen und Universitäten erreichbar in 15 und 30 Minuten (2009).
Anzahl Migros-Clubschulen pro Gemeinde (2009).
Dynamik: Bevölkerungsveränderung (2007-2008;
2004-2008).
Anzahl neu erstellter Wohnungen im Verhältnis zur Bevölkerung und zum
Wohnungsbestand 2007-2008 und 2004-2008 (kurzfristig über 2 Jahre und
langfristig über 5 Jahre gemessen). Anteil der Bevölkerung über 55
Jahre (2000). Prognostizierte Bevölkerungsveränderung in den Gemeinden
von 2007 bis 2030 (1997, 2007). Kosten der Baubewilligung für Neu- und
Umbau pro Bevölkerung / Vollzeitstelle (2008, 2010).
Erholung, Kultur & Freizeit: Anzahl
Kinos und Sitzplätze
pro 1’000 Einwohner pro Gemeinde sowie Anzahl Kinoleinwände pro
Gemeinde (2009). Anzahl Nationalliga-A- und Nationalliga-B-Sportclubs
pro Gemeinde (2010). Anzahl Hallen- und Freibäder pro Gemeinde (2010).
Anzahl Hallen- und Freibäder pro 1’000 Einwohner (2006). Kommunale
Ausgaben für Kultur und Freizeit pro Kopf (2006). Kulturelles Angebot
wie Kinos, Museen und Theater pro 1’000 Einwohner (2002).
Gastrobetriebe und Beschäftigte pro 1’000 Einwohner (2008). Anzahl
Einwohner pro Hektar (2006). Größe der Erholungsgebiete in Prozent an
der Gesamtfläche (1997). Anteil lärmbelasteter Personen gemessen an den
Einwohnern einer Gemeinde (2009). Regentage pro Jahr gemessen ab einer
Niederschlagsmenge 0,9 mm pro Tag (2004). See- und Flussanstoß und
Grünfläche im Verhältnis zur Siedlungsfläche pro Gemeinde erreichbar in
0, 10 und 15 Minuten (1992-1997). Kommunale Ausgaben für Umwelt und
Raumordnung (2006). Schützenswertes Ortsbild, Wakkerpreis,
Unesco-Weltkulturerbe (2009).
Gesundheit, Sicherheit & Soziales:
Verkehrsunfallopfer pro
1’000 Einwohner (2003). Anzahl Verbrechen pro Bevölkerung und Kanton
(2009). Kommunale Ausgaben für Gesundheit pro Kopf (2006). Personen,
die sich „gut bis sehr gut“ fühlen (2002). Spitalisierungsquote pro
1’000 Einwohner (2001) und Erreichbarkeit der Spitäler innerhalb von 25
Minuten (2007). Gemittelte Höhe der obligatorischen monatlichen
Krankenkassenprämie (2010). Luftverschmutzung in mg pro m3 (2000).
Sterblichkeitsquote pro 100’000 Einwohner (2000). Kommunale Ausgaben
für Soziale Wohlfahrt pro Kopf (2006). Anzahl Kinder pro Frau (2002).
Progressivitätsindex gemessen u. a. an zwei Abstimmungen über
erleichterte Einbürgerungsquote (2004). Ausländerintegration gemessen
u. a. an der Einbürgerungsquote (1995-2004). Anteil höherer Berufe
gemessen an der Gesamtbevölkerung und pro Personen im Erwerbsalter
(2000).
Verkehr: Anteil Pendler, die Tram, Bus,
Bahn, Velo benutzen
oder zu Fuß gehen (2005). Erreichbarkeit via öffentliche Verkehrsmittel
(2005). Qualität des öffentlichen Verkehrsnetzes nach Punkten (2005).
Kommunale Ausgaben für Verkehr pro Kopf (2006). Benutzungsquote
öffentlicher Verkehrsmittel in Prozent (2000).
Reichtum: Kaufkraft pro Person und pro
Haushalt (2006).
Mittlere m2-Preise für Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und
Mietwohnungen (2009), Veränderung der m2-Preise (2008-2009) und
(2005-2009). Ungleicheitskoeffizient nach Gini (2006).
Steuerbelastung: Durchschnittliche
Steuerbelastung für
Bruttoeinkommen 120’000, 180’000 und 240’000 Franken jeweils für sechs
verschiedene Haushaltstypen (2009).
Tourismus: Logiernächte absolut und pro
Bevölkerung (2009) und
der letzten vier Jahre (2006-2009). Veränderung Logiernächte pro Kopf
(2005-2007; 2008-2009).
Zentralität: Erreichbarkeit von Einwohnern
und Beschäftigten
im In- und Ausland per motorisierten Individualverkehr und mit
öffentlichem Verkehrsmittel (2009). Dabei werden die Reisezeiten zu
allen Gemeinden berücksichtigt, wobei näher gelegene Gemeinden stärker
gewichtet werden als weiter entfernte. Nähe zu nationalen und
internationalen Flughäfen pro Gemeinde und mobilité-spatiale-Region
(2009).
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